Simon Weckert
Work About




Equiveillance


Hardcoded Object, 2015


Einleitung
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Equiveillance ein Gleichgewicht, oder der Wunsch eine Gleichgewichtszustandes, zwischen Überwachung (Surveillance) und Unterwachung (Sousveillance).
Überwachungskameras gehören fest zur Topologie der heutigen Stadt. Sie generieren einen unaufhörlichen Strom von Echtzeitbildern, die das Jetzt aufnehmen, egal, ob gerade etwas Aufzeichnugswürdiges geschieht oder nicht. Es entsteht ein nicht abreißender Strom von Bildern, von zufälligen, gewöhnlichen, alltäglichen Ereignissen und Handlungen, die nur dann eine Relevanz – und eine Öffentlichkeit – bekommen, wenn etwas Außergewöhnliches passiert. Überwachungssysteme arbeiten nur in eine Richtung, sie erfüllen keinen Kommunikationszweck. Dieser Umstand begründet ein Machtverhältnis zwischen einem scheinbar allwissenden, unantastbaren Beobachter und einem uniformierten beobachteten Objekt ohne Stimme. Und auch wenn das Bildmaterial im Bedarfsfall anderen Institutionen zugänglich gemacht wird (z.B. der Polizei), so ist es trotzdem nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Wen wir aber Einfluss auf die Überwachungsbilder nehmen, erzeugen wir eine Machtverschiebung.

Ist es nun möglich, die Machtverhältnisse innerhalb dieses Systems der Überwachung nicht nur zugunsten des Beobachters zu verschieben, sondern gänzlich umzukehren? Ist es möglich, von außen in die geschlossenen Überwachungssysteme einzugreifen?












Poster sind in der Öffentlichen angebracht, ein Hinweis auf die Bewegungsfreiheit und die Handlungsmöglichekeiten im Raum, sie wiederspiegeln die Möglichkeit den öffentlichen Raum mit zu gestallten.
Mit Hilfe des Polarisationsfilter findet eine weiterentwicklung des Plakates als Kommunikationsmittel statt und wird durch das Closed-circuit Prinzip erweitert, indem der Betrachter durch das Kamerabild in eine medial erweiterte Realität tritt. Das Videobild ist von der Position einer aufzeichnenden Kamera abhängig, nicht von der Position zum Abbild. Das heißt, die Selbstwahrnehmung/Informationswahrnehmung wird durch ein Kameraauge vermittelt, was die Perspektive("Wahrnehmung") in irritierender Weise verändert.













A project by Jerome Gautier & Simon Weckert
UdK Berlin, © 2015